Böhl - Ankes Art

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Böhl

Ausstellungen > Hierzuland 2009
             Ein Ortsportrait von Thomas Keck                                                                               

Böhl und Iggelheim, das ist eine Geschichte für sich. Seit 1969 gehören die Gemeinden zusammen. Kleine Neckereien zwischen beiden Ortsteilen gibt es auch heute noch, früher bestanden diese Neckereien allerdings zuweilen aus handfesten Schlägereien. Die Böhler haben ihre Nachbarn stets spüren lassen, dass sie ein bisschen besser und wohlhabender sind. Tatsächlich waren die Böhler Bauern früher deutlich reicher als ihre Kollegen aus Iggelheim: Im lehmigen Boden von Böhl gedeiht manche Feldfrucht nämlich besser als im Iggelheimer Sand. Vor allem die Böhler Kartoffel war schon immer sprichwörtlich in aller Munde.

Auch, weil die feinen Böhler Handschuhe trugen und einige Handschuhmacher im Ort arbeiteten, fühlten sie sich den Iggelheimern überlegen. Noch heute trägt der Böhler Karnevalsverein den Namen „Hängsching“, ein Dialektbegriff für „Handschuh“. Und die Hängsching sind richtig erfolgreich: Die Deutschen Meister im karnevalistischen Gardetanz kommen aus ihren Reihen.

Andererseits ziehen die Iggelheimer die Böhler gerne damit auf, dass die Turmuhr der katholischen Kirche von Böhl keine Zeiger hat. So wissen die Böhler nicht, was ihnen die Stunde geschlagen hat. Wohl aber wissen sie, dass unter den schönen Fachwerkhäusern ihres Ortsteils auch das älteste Wohnhaus des ganzen Rhein-Pfalz-Kreises steht. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Was die alten Böhler an Iggelheim begeistert ist einzig, dass man von dort aus so schön auf Böhl schauen und die Dorf-Silhouette mit den drei Türmen, katholischen Kirche, der protestantischen Kirche und dem Wasserturm, bewundern kann. Den jungen Böhlern sind solche Animositäten aber größtenteils fremd. Und in der Kunst wird zwischen Böhlern und Iggelheimern gar nicht mehr unterschieden, so dass es kein Problem ist, wenn die Böhler Malerin Anke Oswald ihre Bilder im Iggelheimer Café Seibt ausstellt.

Böhl

Böhl-Iggelheim
Am Schwarzweiher 7
67459 Böhl-Iggelheim
Tel: 06324/963-0
Fax: 06324/963170

E-Mail: Gemeinde.Boehl-Iggelheim@t-online.de
Internet: www.boehl-iggelheim.de

Daten & Fakten
Einwohnerzahl: 3800 (Stand: 2009 )
Gemeindeart: Wohngemeinde mit guter Infrastruktur, Gewerbe, Industrie (Lackfabrik) und Landwirtschaft (Obst- und Gemüseanbau)
Geschichte: Auf das Jahr 780 n.Chr. wird die erste urkundliche Erwähnung von "Buhilo" datiert. Der Name änderte sich im Laufe der Geschichte so häufig wie die Herrschaft, unter der das Dorf und seine Höfe standen. So überließ im Jahr 1252 König Wilhelm von Holland das damalige Reichsdorf "Bohelen" dem Bischof Heinrich II. von Speyer.
Im Jahr 1460 wird Böhl zusammen mit Iggelheim und Haßloch als Opfer einer Fehde in Brand gelegt.
1556 werden Böhl und Iggelheim reformiert.
Im dreißigjährigen Krieg wird das halbe Dorf durch spanische Truppen zerstört.
1786 wurde der gemeinsame Wald von Böhl und Iggelheim nach jahrelangen Streitigkeiten getrennt.
1839 wurde in Böhl eine Synagoge gebaut, die 99 Jahre später, in der sogenannten Reichskristallnacht, zerstört wurde.
1844 wurde der Grundstein zur protestantischen Kirche gelegt und 1856 wurde die katholische Kirche errichtet. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden in Böhl Kanäle gebaut und die Stromversorgung eingerichtet.
Im Jahr 1937 zog die Firma Südwest Lacke von Neustadt an der Weinstraße nach Böhl.
1969 werden Böhl und Iggelheim zu einer Doppelgemeinde zusammengelegt.
Tourismus: Niederwiesenweiher, Kellmetschweiher, Waldwanderwege
Vereine: Musikverein Musketiere, FC "Palatia", Karnavalverein "Böhler Hängsching", Kath. Kirchenchor, Prot. Kirchenchor


Alle Sendetermine:
27.07.2009, 18.45 Uhr, Landesschau Rheinland-Pfalz, SWR Fernsehen in Rheinland-Pfalz

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Mehr im WWW:
Obsthof Hass
http://www.obsthof-hass.de/
Obsthof Engel
http://www.obsthof-engel.de/
Anke Oswald
http://www.ankeoswald.de/
Lila Tomate
http://www.lilatomate.de/


 
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